Kunst im Blick: Einblicke in die Kunstsammlung der Stadt | April 2024

HERBERT BOECKL: Ulrichsberg, Öl auf Leinwand, 103 x 130,5 cm, signiert u. datiert 1937 rechts unten.

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"Das Bild mit der Inventarnummer 250 ist eines der wertvollsten der Kunstsammlung der Stadt. Es stammt von Herbert Boeckl und stellt den Ulrichsberg dar. Das Werk wurde in der Ausstellung "Kärnten von A bis Z"  in der Stadtgalerie Klagenfurt (Okt. 2020 - Januar 2021) gezeigt und wird heuer als Leihgabe der Stadt in der Sommerausstellung des Museums des Nötscher Kreises zu sehen sein. 
In den 1920er und 1930er Jahren schuf Boeckl zahlreiche Landschaftsbilder von seinen Sommeraufenthalten in Kärnten. 1927 hatte Boeckl seine erste große Ausstellung in der Wiener Secession, 1935 wurde er als Professor an die Akademie der bildenden Künste in Wien berufen. In der Nazizeit zog sich der Maler vom öffentlichen Kulturbetrieb völlig zurück und arbeitete in absoluter künstlerischer Isolation. 1945 wurde Boeckl zum Rektor der Wiener Akademie bestellt. Der „Abendakt“, den er von 1939 bis 1966 leitete, wurde für alle Meisterklassen zur Pflichtveranstaltung und erlangte legendäre Bedeutung, zahlreiche Kärntner Künstlerinnen und Künstler erinnern sich daran. 1950 war Herbert Boeckl Österreichs Vertreter bei der Biennale in Venedig. In der Zeit, aus der das Bild „Ulrichsberg“ stammt, entwickelte Boeckl seinen expressionistischen Stil, der sich durch Spontanität und Unmittelbarkeit auszeichnet. Boeckl bleibt der Gegenständlichkeit treu, sein Fokus liegt auf die Wirkung und Autonomie der Farbe."

Mag. Alexander Gerdanovits
Leiter der Kulturabteilung Klagenfurt