Pflanz mich! Gartentipps

Die Abteilung Klima- und Umweltschutz veranstaltet mit “Pflanz mich!” jedes Jahr eine eigene Vortragsreihe mit Tipps und Tricks von Profis zum Thema “Garteln”. Hier finden Sie ausgewählte Beiträge zu der Pflanzenanzucht, den Goldene Gartenregeln, der Pflanzanleitung für Hochbeete sowie einen Überblick über das Gartenjahr. “Pflanz mich!” unterstützt eine klimafreundliche Ernährung mit eigenen Gartenschätzen und Pflanzen ganz ohne den Einsatz gefährlicher Pestizide. So wird nicht nur der Umwelt geholfen, sondern auch mehr Gesundheit und Lebensqualität in die Klagenfurter Gärten gebracht.

  1. Biologischer Pflanzenschutz: Vorbeugung, Hausmittel, Nützlinge, händische Unkrautregulierung statt Pestizideinsatz

  2. Organisch düngen: Kompost oder organische Düngemittel statt leichtlöslichem Mineraldünge

  3. Verzicht auf Torf zum Schutz wertvoller Moorlandschaften

  4. Heimische und standortgerechte Pflanzen

  5. Richtiger Umgang mit invasiven Neophyten

  6. Langlebige Pflanzen: mehrjährige Blütenstauden statt Wegwerfblume

  7. Selbst angesäte Pflanzen sparen Transportwege und schonen das Klima

  8. Hohe Artenvielfalt

  9. Lebensräume für Wildtiere mit Laubhecken, Nisthilfen, Trocken- und Feuchtstandorte

  10. Regenwassernutzung

  11. Versickerungsfähige Bodenbefestigungen wie Schotterdecken, Kies und Pflaster

  12. Verwendung von umweltfreundlichen, langlebigen Materialien wie z.B. unbehandelte Lärchenholz oder heimischer Naturstein

Hochbeete können aus unterschiedlichsten Materialien gebaut werden. Egal ob aus Lärchenholz,
Stein oder Recyclingmaterial wie Paletten oder Bigbags.

Tipp: Die ideale Höhe beträgt, je nach Körpergröße, 80bis 95 cm.

Achtung: Hochbeete können sehr schwer werden! Daher bei Balkonen und Dachgärten die Statik berücksichtigen. Mit einem Zwischenboden, einer Erdfüllung von ca. 30 cm und einer 5 cm hohen Dränschicht aus Blähton kann ebenfalls eine gute Ernte erzielt werden, wenn regelmäßig biologisch nachgedüngt wird.

Füllung: Durch die Verrottung von organischem Material werden Nährstoffe und Wärme frei, die das Pflanzenwachstum fördern. Die Hochbeetfüllung sollte immer Erdanschluss haben, Wasser muss gut abfließen können. Nach dem Winter die Erde auflockern und bei Bedarf nachfüllen.

Schneckenabwehr: Mit dem Material können auch Schneckeneier eingebracht werden, daher täglich auf Schnecken kontrollieren und absammeln. Eine Schneckenbarriere hindert gefräßige Nacktschnecken am Einwandern ins Hochbeet.

Bepflanzung: Fruchtfolge, Mischkultur und Platzbedarf des Gemüses berücksichtigen. Auch im Hochbeet den Anbauplatz verschiedener Gemüsearten jährlich wechseln. Ein Reihenabstand von 30 bis 40 cm ist empfehlenswert, die Zwischenräume mit schnellen Kulturen wie Radieschen oder Pflücksalat nutzen.

Was? Wann? Wo?
Es ist gut, im nächsten Jahr zu wissen, welche Gemüsesorten im heurigen Jahr zu welchem Zeitpunkt angebaut wurden. Denn mit einer guten Fruchtfolge, also jährlichem Standortwechsel der Kulturen im Beet, können Sie Schädlings- und Krankheitsbefall vorbeugen und Ihren Gartenboden gesund und vital halten.

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Als kleine Hilfe für Zuhause:

  1. Es beginnt mit der richtigen Erde! Zum optimalen Keimen brauchen die Samenkörner feinkrümelige, gut wasserdurchlässige und nährstoffarme Erde, die frei von Unkrautsamen und Krankheiten ist. Zu viele Nährstoffe würden die jungen zarten Wurzeln verbrennen, Pilzsporen können den Keimling zum Welken bringen und keimende Unkräuter wären eine starke Konkurrenz zu den Jungpflanzen. Aussaat- oder Anzuchterde kann entweder - empfehlenswerterweise in torffreier Bioqualität - im Handel gekauft oder mit etwas Sorgfalt leicht selbst hergestellt werden. Dazu wird feinkrümelige Gartenerde mit Kompost und Sand zu gleichen Teilen gemischt.

  2. Als Eignungsprobe kann der Kressetest gemacht werden: Wenn Kressesamen nach wenigen Tagen keimen und innerhalb einer Woche kräftige, weiße Wurzeln entwickeln, ist die Erde als Anzuchtsubstrat geeignet. Keimt die Kresse nur zögerlich, sind die Halme und -blätter schwach oder gekräuselt, ist die Erde nicht geeignet.

  3. Besonders ideal ist entkeimte Erde: Dazu wird gemischte Aussaaterde in einem hitzebeständigen Gefäß im Backofen bei 180°C ca. 30 min erhitzt. So sterben Pilzsporen und Unkrautsamen ab und die jungen Pflanzerln haben optimale Startbedingungen.

Tipp!

Pflanzenanzucht ohne Müll

Alle Ansaatgefäße brauchen Wasserabzugslöcher, damit sich keine Staunässe bildet. Wer gebrauchte Plastiktöpfe, alte Lebensmitteltassen, Joghurtbecher oder professionelle Anzuchtschalen besitzt, sollte diese so oft wie möglich wieder verwenden - vor der Neuaussaat sollten sie aber gut gereinigt werden. Falls Ihnen noch Gefäße fehlen: es muss nicht immer Plastik sein. Auch in Eierkartons, kleinen Papiersackerln, Gemüsetassen, Klopapierrollen oder gefalteten Zeitungspapiergefäßen wachsen Jungpflanzen gut an und können danach gleich mitsamt dem Papierbehälter ausgepflanzt werden. Papiergefäße lassen sich auch gut beschriften.

  • GEMÜSETASSEN AUS KARTON ODER KUNSTSTOFF: In die Unterseite Wasserabzugslöcher stechen.

  • EIERKARTONS: Eignen sich hervorragend für Einzelkornansaat größerer Samenkörner. Zum Verpflanzen einfach einzelne Kartonwaben abtrennen und mit auspflanzen.

  • KLOPAPIERROLLEN: An einer Seite zu einem „Boden“ umknicken und aufstellen.

  • LEERE MEHL- ODER ZUCKERSACKERLN: An der Öffnung bis zur gewünschten Höhe umschlagen, Abzugslöcher stechen - fertig!

  • ZEITUNGSPAPIER: Zweilagig falten und um eine Glasflasche oder ein viereckiges Gefäß wickeln, überstehendes Papier zu einem Boden falten und seitlich durch Faltung oder Klebestreifen fixieren.

Gärtnerisch wird einerseits zwischen Hell- und Dunkelkeimern, andererseits zwischen warm- und kühlkeimenden Pflanzenarten unterschieden.

Lichtkeimer sollten nur an der Erdoberfläche ausgestreut, dafür aber mit einer lichtdurchlässigen Glas- oder Plastikabdeckung vor Austrocknung geschützt werden.

Dunkelkeimer müssen mit Erde bedeckt werden.

Samen von Warmkeimern treiben erst bei 18 - 20°C aus, andere bei 5°C und manche brauchen Frost, um wachsen zu können. Doch auch Warmkeimer, wie zum Beispiel Tomaten oder Chili, sollten nach der Keimung etwas kühler, aber sehr hell stehen, damit die Pflanzen kräftig, aber nicht zu langstielig werden.

Tipps:

  • Die optimalen Ansprüche sind auf den Samenpackungen angegeben und sollten ernstgenommen werden.

  • Nur bei optimalen Bedingungen entwickeln sich Samenkörner zu robusten Jungpflanzen (bei ungeeignetem Klima keimen sie zwar auch, werden aber schwachtriebig oder wachsen nur zögerlich an)

  • Lichtkeimer: Samen nicht mit Erde bedecken, aber in feuchter Erde andrücken und vor Austrocknung schützen. Beispiele: Kopfsalat, Sellerie, Basilikum, Thymian

  • Warmkeimer: brauchen warme Bedingungen zum Keimen, werden daher in geheizten Räumen vorgezogen oder erst bei warmen Temperaturen ins Freiland gesät: Beispiele: Bohnen, Tomaten, Melanzani, Chili, Paprika, Kürbis, Gurken, Melonen, Zuckermais, Basilikum

Ihr Kontakt

Mag.a Bernadette JOBST

Umweltinformation [Abteilungsleiterstellvertreterin, Umweltinformation, Klimaschutz, Veranstaltungen, Umweltförderungen, e5-Gemeinde]

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Bahnhofstraße 35 / 3.Stock / Zimmer: 321