Kläranlage feiert 50er
1967 ging sie für Klagenfurt in Betrieb, 1976 kam die Wörthersee-Ringkanalisation dazu, heute reinigt die städtische Kläranlage die Abwässer der Landeshauptstadt und von elf weiteren Gemeinden.
Die Klagenfurter Kläranlage zählt zu den wichtigsten Infrastruktureinrichtungen der Landeshauptstadt und sorgt dafür, dass nach einem intensiven, biologischen Reinigungsprozess, nur mehr sauberes Wasser übrig bleibt.
Einige Zahlen verdeutlichen die Leistungen, die hier in modernsten Einrichtungen und von einem hochspezialisierten Team erbracht werden:
- Zwischen 12 und 17 Millionen Kubikmeter, das sind im Schnitt 14 Milliarden Liter, Abwässer werden gereinigt.
- Diese werden über 1.100 Kilometer Kanalleitungen, 21 Kilometer Druckleitungen im Wörthersee und 320 Pumpstationen angeliefert.
- Bei der Reinigung fallen rund drei Millionen Kubikmeter Klärgas im Jahr an. Dieses wird in Strom und Wärme umgewandelt, die Kläranlage deckt damit 90 Prozent ihres Energiebedarfs
- 10.500 Tonnen Klärschlamm werden jährlich ins Kompostierwerk gebracht.
70 Prozent des Abwassers kommen aus Klagenfurt, 30 Prozent aus Köttmannsdorf, Krumpendorf, Maria Rain, Maria Saal, Maria Wörth, Moosburg, Pörtschach, Schiefling, Techelsberg, Ebental und Keutschach. Zwischen drei und vier Millionen Kubikmeter Abwasser werden so aus dem Umland nach Klagenfurt gepumpt.
Der Reinigungsprozess selbst ist eine hochkomplexe Angelegenheit: Zuerst werden die Schmutzstoffe mechanisch mit Rechen, Sandfang und Absetzbecken aus dem Abwasser gefiltert, dann ist die biologische Reinigung mit Mikroorganismen dran, und zum Schluss werden Stickstoff- oder Phosporverbindungen entfernt. Was übrig bleibt ist sauberes Wasser, das so in die Sattnitz geleitet wird.
Tag der offenen Tür
Diese Leistungen der Kläranlage sollen zum 50-Jahr-Jubiläum vor allem der Bevölkerung demonstriert und nahe gebracht werden.
Deshalb gibt es am 15. September von 10 – 16 Uhr einen „Tag der offenen Tür“ mit interessanten Führungen, einer Rätselrallye mit vielen Preisen, Leistungsschau von Geräten für die Abwasserreinigung, Vorführung der Kanalkamera, Präsentation des Wasserverbands-Wörthersee-Ost, Spaß und Geschick beim Feuerwehr-Zielspritzen & Bauern-Golf und Stärkung mit Gratis-Jause. Ein kostenloser Shuttle-Bus der Stadtwerke steht zur Verfügung, Fahrplan hier.
Weitblick in Vergangenheit und Zukunft
Die Kläranlage hat derzeit eine Ausbaugröße von 300.000 Einwohnergleichwerten. Um für die Zukunft gerüstet zu sein, werden derzeit verschiedene Ausbauvarianten geprüft, schließlich gilt es im Dienste der Umwelt, der Stadt Klagenfurt, aller Mitgliedsgemeinden und des Wörthersees vorzusorgen.
Die Bürgermeisterin, auch Obfrau des Wasserverbandes Wörthersee-Ost, richtet einen herzlichen Dank an alle, „die hier Tag und Nacht für den Schutz unseres Wassers und unserer Umwelt arbeiten“ und bringt einen griffigen Vergleich: die 14 Milliarden Liter Abwässer, die hier im Schnitt pro Jahr gereinigt werden, entsprechen nicht weniger als 5,6 Millionen olympischen Schwimmbecken.
„Es ist eine Infrastruktur, die ständig auf dem neuesten Stand der Technik sein muss, deshalb wird in den nächsten Jahren hier viel investiert werden müssen“, blickt die Stadtchefin in die Zukunft. Konkret geht es um 70 bis 100 Millionen Euro, der finanzielle Aufwand ist ähnlich, gleich ob für eine Sanierung oder einen Neubau entschieden wird. Derzeit werden Gutachten für die Entscheidungsfindung erstellt. Diese erfolgt gemeinsam mit dem Land als zuständige Behörde.
Die Leistungskraft der derzeitigen Anlage ist mit 300.000 Einwohnergleichwerten im Sommer derzeit erreicht. „350.000 werden für die Zukunft notwendig sein“, sagt Stadtrat Wolfgang Germ als zuständiger Referent. "Und es geht auch um die Herausforderungen der Zukunft wie zum Beispiel die Herausfilterung von Mikroplatik aus den Abwässern" erklären Stadtrat Wolfgang Germ und der Leiter der Abteilung Entsorgung Ing. Karl Weger.


