Bahnhofstraße neu erleben

Seit vielen Jahren wird in Klagenfurt über eine sanfte Belebung der Bahnhofstraße nachgedacht. Die einstige Einkaufsstraße soll wieder vermehrt zum Flanieren und Genießen einladen. Nach umfangreichen Vorgesprächen und Vorarbeiten wird die Stadt Klagenfurt nun vom 1. Juni bis 31. Juli 2022 ein breites Pilotprojekt starten: Den „Lebensraum Bahnhofstraße“.

Wirtschaftsreferent Stadtrat Max Habenicht, Stadtplanungsreferentin Mag. Corinna Smrecnik und Bürgermeister Christian Scheider in der Bahnhofstraße. Foto: StadtKommunikation/Bauer

Wirtschaftsreferent Stadtrat Max Habenicht, Stadtplanungsreferentin Mag. Corinna Smrecnik und Bürgermeister Christian Scheider in der Bahnhofstraße. Foto: StadtKommunikation/Bauer

Im Zeitalter des Internets und der Pandemie sind Betreiber von klassischen Geschäften besonders gefordert. In vielen Stadtzentren in Österreich ist die Zahl der leerstehenden Geschäftsflächen in den vergangenen Jahren gestiegen. Ein prägendes Beispiel ist die Bahnhofstraße in Klagenfurt, die bis vor 20 Jahren noch „die“ Flaniermeile der Landeshauptstadt war. Trotz vieler Bemühungen konnte aber bis heute keine Revitalisierung erreicht werden.

Jetzt geht die Stadt einen neuen Weg und startet in der Bahnhofstraße einen temporären Versuch, um Menschen verstärkt in die Innenstadt einzuladen. Unter dem Titel „Lebensraum Bahnhofstraße“ wird von 1. Juni bis 31. Juli die Bahnhofstraße zwischen Burggasse und Paradeisergasse ohne motorisierten Verkehr geführt. Allen Besuchern bietet sich damit Raum zum Flanieren, Begegnen, Verweilen und Genießen. Die Bahnhofstraße präsentiert sich dabei in einem neuen Erscheinungsbild: Mit Straßenbemalungen, Möblierungen und Ausstellungen in den Schaufenstern wird der Lebensraum neu inszeniert. Zusätzlich wird ein Begleitprogramm mit kleineren Veranstaltungen die Besucher anziehen.

Dieses Projekt ist ein wichtiges Pilotprojekt zum Sammeln von Erfahrungswerten. Die Verantwortlichen der Stadt erwarten sich dadurch konkrete Informationen über die Bedürfnisse der Bevölkerung. Wichtige Bestandteile des Projektes sind daher auch Feedbackmöglichkeiten und unter anderem auch moderierte Diskussionsrunden zum Thema Gestaltung des öffentlichen Raumes vor Ort.

Auch ist dieses Projekt Teil einer umfassenden Potentialanalyse zum Thema Belebung der Innenstadt. Dabei werden über den Zeitraum von rund einem Jahr unterschiedlichste Interessensgruppen in Form von Bürgerbeteiligungen eingeladen, aktiv an einer zufriedenstellenden und transparenten Gesamtgestaltung für diverse Innenstadtbereiche mitzuarbeiten.

Man darf sich auch auf ein umfangreiches Programm freuen! Das Schaufenster in der Bahnhofstraße 13 fungiert als Galerie mit wechselnden Ausstellungen. Für die Kleinen gibt es eine Sandkiste mit Spielzeug und jeden Freitag Märchenlesungen. Die Großen vernetzen sich beim Tag der Wirtschaft jeden Mittwoch und am Donnerstag lauschen dann alle gemeinsam den Klängen der Studierenden der Gustav Mahler Privatuniversität. Genaue Termine und weitere Programmpunkte werden zeitnahe auf der Internetseite klagenfurt.at veröffentlicht.

Bürgermeister Christian Scheider: „Auf Grund dieser Maßnahmen gibt es jetzt die Initiative, die Bahnhofstraße attraktiver zu machen. Weg von der Durchzugsstraße und hin zu einer Flaniermeile.“

Wirtschaftsreferent Stadtrat Max Habenicht: „In dieser sich immer schneller entwickelnden Welt müssen wir uns Gedanken machen und überlegen, wie die moderne Innenstadt von morgen aussehen soll. Darauf müssen wir hinarbeiten, wenn wir die Innenstadt beleben wollen. Mit dem Lebensraum Bahnhofstraße setzen wir einen ersten Schritt, um im Dialog mit den Menschen in unserer schönen Landeshauptstadt an diesem Konzept zu arbeiten. Neue Ideen und Vorschläge sind sehr willkommen.“

Stadtplanungsreferentin Stadträtin Mag. Corinna Smrecnik: „Wir setzen mit dem Projekt „Lebensraum Bahnhofstraße“ einen neuen Impuls, um aufzuzeigen, wie vielfältig die Bahnhofstraße sein kann. Dies ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Schaffung einer noch lebendigeren Innenstadt. Mit dieser Aktion wird es uns gelingen, die tatsächlichen Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer noch besser kennen zu lernen. Parallel dazu werden mit einem international renommierten Verkehrsplanungsbüro die Möglichkeiten der zukünftigen Verkehrsführung beleuchtet.“