UPDATE: Starkregen & Hochwasser: Kanalnetz weiterhin überlastet! Punktuelle Stromausfälle erwartet!

Das Kanalnetz ist nach wie vor überlastet. Die Wassermengen greifen teilweise auch die Stromversorgung in den Wohngebäuden an. Der "Leuchtturm Viktring" wurde aktiviert!

Symbolfoto Schild Hochwasser. Foto: Adobe

Symbolfoto Schild Hochwasser. Foto: Adobe

Punktuelle Stromausfälle zu erwarten!

Zwar sind die Niederschlagsmengen derzeit in Klagenfurt rückläufig, dennoch bleibt die Situation nach wie vor angespannt. Dabei ist es derzeit nicht die Gefahr des Wassers von oben, sondern die Gefahr, die von einem steigenden Grundwasser ausgeht. Eine Folge ist nun, dass auch der Wasserspiegel in gefluteten Tiefgaragen und Kellern steigt. Oft ist dort jedoch auch der Stromverteiler des Gebäudes, was nun verstärkt zu Stromausfällen in den Häusern führt. So ist bereits in einigen Wohnblöcken der Strom ausgefallen. Besonders betroffen ist derzeit der
Stadtteil Viktring.

Bürgerinnen und Bürger werden aufgerufen, sich auf einen möglichen Stromausfall vorzubereiten und im Anlassfall Ruhe zu bewahren. Bei Notfällen stehen die Rettungsorganisationen zur Verfügung.

Für Notfälle steht heute ab 19 Uhr bis 22 Uhr auch der „Leuchtturm Viktring“ als Anlaufstelle zur Verfügung. Dieser befindet sich in der Mittelschule 13 in Viktring, bstimmungsstraße 31, 9073 Klagenfurt-Viktring. Dort gibt es für den Notfall für Familien mit Kleinkindern eine Kochmöglichkeit (Babynahrung selbst ist nicht vorhanden).

„Es sind vor allem die Stromausfälle, die uns aktuell beschäftigen. Diese stellen besonders bei größeren Wohnblöcken ein großes Problem dar. Vermehrt betroffen ist derzeit der Stadtteil Viktring. Wir haben daher dort auch nun erstmals einen unserer Leuchttürme für den Notfall aktiviert."
Bürgermeister Christian Scheider

Der steigende Grundwasserspiegel macht auch weiterhin das Auspumpen von berfluteten Kellern unmöglich, da das Wasser immer wieder nachdrückt. Hier ist auch die Feuerwehr machtlos.
Einmal mehr wird die Bevölkerung ersucht, unbedingt den Anweisungen der Einsatzkräfte Folge zu leisten und vor allem auch Absperrungen von Gehwegen und Straßen zu beachten. Besonders im Bereich Eingang Strandbad gibt es derzeit ein massives Hochwasser, welches auch teilweise verunreinigt ist.

Update zum Kanalnetz

Nach wie vor gibt es im Stadtgebiet enorme Wassermengen, welche großteils vom städtischen Kanalsystem entsorgt werden müssen. Dies führt teilweise weiterhin zu punktuellen Überlastungen, was wiederum auch in einigen Häusern und Wohnungen zu Problemen bei der Benutzung der Sanitäranlagen führt. Die Bevölkerung wird daher gebeten in den nächsten 24 Stunden auf einen unnötigen Abwasserverbrauch zu verzichten. Diese könnte beispielsweise erfolgen durch:

  • Wäschewaschen nach Möglichkeit auf morgen verschieben
  • Geschirrspüler und andere Wasserverbraucher auf ein Minimum reduzieren
  • Weiterhin das eingetretene Wasser nicht mittels eigener Pumpen
    in das öffentliche Kanalsystem einleiten
  • Übermengen in Pools erst morgen ablassen
  • Abwasserverbrauch allgemein reduzieren

 „Wir ersuchen die Bevölkerung in den nächsten 24 Stunden auf einen unnötigen Abwasserverbrauch zu verzichten. Es wird mit Hochdruck daran gearbeitet, das Kanalsystem wieder voll funktionsfähig zu bekommen."
Entsorgungsreferentin Stadträtin Sandra Wassermann, BA


 

Erste Entspannung bemerkbar

In der Landeshauptstadt gingen die Niederschläge in der Nacht zurück. Dies wirkte sich auch entlastend auf die allgemeine Hochwasserlage aus. Durchgehend waren auch diese Nacht wieder an die 90 Feuerwehrmänner und -frauen im Einsatz und dies mit Erfolg.

Beim Treimischer Teich ist der Pegelstand gesunken, sodass dort diese Gefahrensituation für Viktring deutlich reduziert werden konnte. Zur Sicherheit bleibt jedoch die Zivilschutz-Warnung für den Stadtteil Viktring bis auf Weiteres aufrecht. Auch die Bereiche Rekabach, Polsterteich und Karl-Truppe Straße konnten weiter stabilisiert werden und stellen nach aktueller Lage keine Gefahr mehr dar.

Weiterhin ein Hotspot ist unter anderem der Bereich bei der Thalhofmühle im Süden von Klagenfurt. Der dortige Damm drohte in der Nacht überzugehen, was sich auf das darunterliegende Areal rund um den Forellenhof Jorde, dem Polsterteich und der Rotschitzenstraße ausgewirkt hätte. Dieser Bereich bleibt prioritär im Fokus. Auch die Hallegger Teiche stehen weiterhin unter verstärkter Beobachtung.

Weiterhin ein Problem stellt das nach wie vor hohe Grundwasser in Klagenfurt dar. Davon sind viele Keller betroffen und machen ein Auspumpen durch die Feuerwehr unmöglich, da das Wasser immer wieder nachkommt.

Auch das Kanalsystem in Klagenfurt ist weiterhin massiv belastet. Die Bevölkerung wird gebeten, nicht in Eigenregie das eingetretene Wasser mittels privater Pumpen in das öffentliche Kanalsystem zu pumpen.

„Zwar lässt sich aktuell eine leichte Entspannung der Situation wahrnehmen, dennoch ist die Gefahr noch nicht gebannt. Auch ist die Wettersituation nach wie vor ungewiss. Wir bitten die Bevölkerung daher weiterhin um erhöhte Vorsicht und auch um Geduld."
Branddirektor-Stellvertreter Wolfgang Germ, Leiter des Krisenstabes der Berufsfeuerwehr