Unsere neun Handlungsfelder für die Zukunft

Das Stadtentwicklungskonzept Klagenfurt definiert neun zukunftsweisende Strategiefelder, die den Weg für eine nachhaltige, lebenswerte und innovative Stadt ebnen. Von der Stärkung als Bildungs- und Technologiezentrum über die Entwicklung von attraktiven Stadtteilen bis hin zur Schaffung nachhaltiger Grünräume – die einzelnen Strategiefelder spiegeln Klagenfurts Vision einer modernen, klimaresilienten und bürgerfreundlichen Stadt wider.

Mit 70.000 Arbeitsplätzen plant Klagenfurt eine zukunftsorientierte Entwicklung des Wirtschaftsraums im Zentralraum Kärntens. Schwerpunkte sind moderne Technologien, Forschung und Bildung. Klagenfurt möchte sich als "Mission City" mit einem USP im Wirtschaftsraum Süd positionieren, betont durch "Digitale Stadt", "Green Transition" und "New World of Work". Ein Teilziel ist es, ein Datentransferzentrum mit starker Cyber-Security-Kompetenz zu werden. Strategien umfassen Standortmarketing, Technologie mit Nachhaltigkeit und internationale Bildungsausrichtung. Integration und Willkommenskultur sind zentral für den Zuzug qualifizierter Arbeitskräfte.

Klagenfurt betont die Bedeutung von Gewerbe & Industrie als starke Wirtschaftssäule und strebt eine verbesserte Entwicklung dieser Bereiche an. Strategien umfassen Flächenvorsorge, wobei Trends, Logistik und Energiebedarf berücksichtigt werden. Im Mittelpunkt soll die Baulandmobilisierung stehen, der Fokus liegt auf der Nutzung bereits gewidmeter Gewerbeflächen, Unterstützung bei der Flächensuche und der Entwicklung von Standortkonzepten, vor allem auch für Start-ups. Neue Standorte mit guter Verkehrsanbindung werden eng mit übergeordneten Konzepten abgestimmt.

Die Fertigstellung der Koralmbahn 2025 verbessert Klagenfurts Anbindung an Graz, Wien und die Wirtschaftszentren im Alpen-Adria-Raum, stärkt regionale Verbindungen und bietet neue Chancen für Pendler. Klagenfurt sieht diese Chance, die Attraktivität als Arbeits- und Wohnort zu steigern und im Wettbewerb um Fachkräfte zu punkten. Strategien umfassen die Aufwertung des Bahnhofsbereichs, die Stärkung des ÖV-Netzes und die effiziente Nutzung von Gewerbe- und Industrieflächen. Ziel ist es, Klagenfurts Profil im Alpen-Adria-Raum zu stärken und das Image wesentlich zu positivieren.

Die Klagenfurter Innenstadt, geprägt durch den mittelalterlichen Stadtkern und die planvolle Renaissance-Erweiterung, bietet eine einzigartige Mischung aus Historie und Modernität. Diesen Charakter zu bewahren und gleichzeitig Neues zu integrieren ist das Ziel zukünftiger Maßnahmen. Strategien umfassen die Belebung der Innenstadt durch attraktive Orte, verbesserte Erreichbarkeit und kulturelle Angebote. Zentrales Anliegen ist die Rückgewinnung der öffentlichen Räume für den Fußgänger / die Fußgängerin und eine klimafitte Aufwertung der Straßen und Plätze. Der Fokus liegt auch auf der Förderung von Kultur und Tourismus und dem Erhalt des baukulturellen Erbes. Ziel ist es, Klagenfurt als lebendige, kulturell reiche und nachhaltige Stadt zu positionieren.

Klagenfurts Bevölkerung wächst, und die Stadt plant, lebendige Quartiere mit hoher Lebensqualität und Ressourceneffizienz zu schaffen. Klagenfurt zielt darauf ab, den städtischen Raum zu beleben, leistbaren Wohnraum bereitzustellen und klimaresiliente Quartiere zu entwickeln. Dies umfasst Maßnahmen wie Quartiersmanagement, Schaffung von Schattenplätzen, Wasserbewirtschaftung und nachhaltige Mobilität. Baukultur und städtebauliche Qualitäten sollen vor allem durch offene Planungsprozesse und Wettbewerbe sichergestellt werden. Das Ziel ist eine nachhaltige, lebenswerte und klimaangepasste Stadt zu entwickeln.

Der Verkehr in Klagenfurt ist noch stark auf den motorisierten Individualverkehr (MIV) ausgerichtet. Die Mobilitätsstrategien aus dem Masterplan „Öffentlicher Verkehr“, Radwegekonzept und Masterplan Gehen werden konsequent weiter verfolgt. Der Fokus wird hinkünftig eindeutig auf nachhaltige Mobilitätsformen gelegt, der öffentliche Raum wird sukzessive den geänderten Mobilitätsbedürfnissen angepasst. Ziele sind die Förderung von Fuß-, Rad- und öffentlichem Verkehr, die Reduzierung von CO2-Emissionen und die Schaffung leistbarer Mobilität. Klagenfurt betont die Notwendigkeit einer besseren ÖV-Anbindung und der Entwicklung von Radwegen.

Klagenfurt setzt mit der Smart City Strategie auf ambitionierte Klimaschutzziele und verknüpft Energieinfrastruktur eng mit Stadtentwicklung. Ziel ist bis 2030 die bilanzielle Klimaneutralität. Schwerpunkte sind integrierte Energie- und Stadtplanung, räumlich abgestimmte Energieversorgung und Quartiersentwicklung. Maßnahmen umfassen digitale Planungsinstrumente, Vorrangzonen für erneuerbare Energien und Flächenvorsorge für Energiegewinnung. Die Zusammenarbeit zwischen Stadt, Stadtwerken und Energieversorgern wird verstärkt.

Klagenfurt reagiert auf den Klimawandel mit einem Fokus auf Entsiegelung und Begrünung, um Überhitzung und Überschwemmungen entgegenzuwirken. Die Stadt plant, öffentliche Räume zu entsiegeln und mit Grünflächen zu versehen, sowie private Eigentümer in Fragen der Klimaanpassung stärker in Verantwortung zu nehmen. Die natürlichen Ressourcen, einschließlich Gewässer und deren Umfeld, sollen noch stärker geschützt werden. Ziel ist es, einerseits die Lebensqualität zu erhalten und andererseits die Stadt klimaresilient zu gestalten.

Klagenfurts Grünflächen sind zentral für das Wohlbefinden der Bürger. Das dichte Netz an Grün- und Freiräumen soll weiterentwickelt werden. Die Stadt plant, öffentliche Räume noch stärker zu begrünen, das Fuß- und Radwegenetz zu verdichten und die Erreichbarkeit der Freizeiteinrichtungen zu optimieren. Die angedachten Maßnahmen beinhalten die Entwicklung eines grünen Stadt-Netzwerks, die Festlegung von Qualitätskriterien für Freiräume, den Ausbau sportlicher Einrichtungen und den Schutz der naturräumlich wertvollen Stadtlandschaften. Der Schutz dieser bereits heute zum Teil als Landschaftsschutzgebiete oder Naturschutzgebiete festgelegten Flächen genießt hohe Priorität.