Kein Zuschussbetrieb mehr: Klagenfurt Wohnen mit 1 Million Euro Gewinn

Damit kommt der städtische Eigenbetrieb erstmalig ohne Zuschüsse aus und schafft eine solide Basis für die zukünftige Entwicklung. Als nächste Schritte sollen 111 derzeit leerstehende Wohnungen saniert und zusätzlich auch neuer, leistbarer Wohnraum in Klagenfurt geschaffen werden.

Wirtschaftsprüfer Mag. Walter Zenkl, Gerhard Scheucher MBA (Geschäftsführer Klagenfurt Wohnen) und Wohnungsreferent Vizebürgermeister Patrick Jonke (v.l.n.r.) berichteten über die positive Entwicklung von Klagenfurt Wohnen.

Wirtschaftsprüfer Mag. Walter Zenkl, Gerhard Scheucher MBA (Geschäftsführer Klagenfurt Wohnen) und Wohnungsreferent Vizebürgermeister Patrick Jonke (v.l.n.r.) berichteten über die positive Entwicklung von Klagenfurt Wohnen. Foto: StadtKommunikation/Spatzek

Der städtische Eigenbetrieb Klagenfurt Wohnen ist für Verwaltung und Betrieb von rund 3.100 stadteigenen Wohnungen sowie weiteren Liegenschaften zuständig. Am Freitag, 5. Dezember 2025,  informierten Wohnungsreferent Vizebürgermeister Patrick Jonke, der Geschäftsführer von Klagenfurt Wohnen, Gerhard Scheucher MBA, sowie Wirtschaftsprüfer Mag. Walter Zenkl über die positive Entwicklung des städtischen Eigenbetriebs. 2024 hat Klagenfurt Wohnen einen Gewinn von über einer Million Euro verbucht. Selbst wenn man aufgetretene Einmaleffekte von rund 400.000 Euro herausrechnen würde, bliebe die Bilanz trotzdem noch deutlich positiv.

„So konnte für das Geschäftsjahr 2025 eine solide Basis geschaffen werden, die erstmalig ohne Zuschüsse von der Stadt auskommt. Klagenfurt Wohnen wird damit in Zukunft kein Zuschussbetrieb mehr sein.“
Wohnungsreferent Vizebürgermeister Patrick Jonke

Einen Teil zum wirtschaftlichen Erfolg beigetragen hat auch die Umsetzung der 97 Empfehlungen aus dem Landesrechnungshofbericht.

„Wir haben aber auch selbst ausgependelt, wie der Betrieb ohne Zuschüsse geführt werden kann. Kosten wurden x-fach hinterfragt und kluge Entscheidungen getroffen. Zum Beispiel werden einige Tätigkeiten, die früher extern vergeben wurden, im Haus abgebildet.“
Gerhard Scheucher MBA, Geschäftsführer von Klagenfurt Wohnen

Statt Brandschutzfirmen zu beauftragen, habe man eigene Mitarbeiter eingestellt, die nun nur einen Bruchteil der Kosten ausmachen würden. Mit einem Mietpreis zwischen 2,80 und 3 Euro pro Quadratmeter zählen Klagenfurts städtische Wohnungen zu den günstigsten in Kärnten. Jonke: „Wir haben als Stadt auch einen sozialen Auftrag, dem wir natürlich nachkommen. Wir stellen Hilfe zur Verfügung wo Hilfe notwendig ist. Es gibt aber derzeit über 1.000 Wohnungssuchende und gleichzeitig 111 Wohnungen, die aufgrund des Sanierungsbedarfes nicht vermietet werden können. Für die notwendigen Investitionen von 3,5 Millionen Euro ist bereits ein Finanzierungskonzept in Ausarbeitung.“

Geschätzte 14 Millionen Euro könnte Klagenfurt Wohnen mit dem Verkauf von 99 Objekten lukrieren, die strategisch weniger von Bedeutung sind. Deren Mieter wurden kontaktiert, das Interesse am Kauf und der Schaffung von Eigentum sei groß. Wie in Klagenfurt weiter mit Wohnraum umgegangen wird und wo Sanierungen anstehen, will Vizebürgermeister Jonke in einem Zukunftsplan festlegen. Damit soll künftig auch zusätzlicher, leistbarer Wohnraum für Klagenfurts Bevölkerung geschaffen werden, auch unterstützt durch EU-Förderungen.

„Mit der 2020 notwendig gewordenen Neubewertung aller Liegenschaften und Vermietungsobjekten konnten auch wichtige Zusatzinformationen generiert werden, die nun unternehmerische Entscheidungen aufgrund fundierter Grundlagen ermöglichen. Das schafft eine gute Basis für den Jahresabschluss.“
Wirtschaftsprüfer Mag. Walter Zenkl