AidsHilfe-Kärnten feierte 35-jähriges Bestehen
Als vor 35 Jahren die AidsHilfe in Kärnten gegründet wurde, hat sich die Arbeit auf den Beratungsbetrieb und die Begleitung von Menschen mit HIV beschränkt. Die Arbeit war von der Gewissheit geprägt, dass eine Infektion zur Krankheit Aids und in weiterer Folge zum Tod führen würde. Heute kann man mit einer HIV-Infektion unter wirksamer Therapie mit einer normal hohen Lebenserwartung bei guter Lebensqualität rechnen. Durch die geänderten Lebensrealitäten und Perspektiven von Menschen mit HIV hat auch das Leistungsspektrum der AidsHilfe eine Wandlung erfahren.
„Die AidsHilfe-Kärnten ist eine der wichtigsten gesundheitlichen Institutionen in der Landeshauptstadt und trägt mit ihren Tätigkeiten stark zur Prävention dieser tödlichen Krankheit bei.“
Gesundheitsreferent Stadtrat Mag. Franz Petritz
So konnte über die Jahre das Angebot schrittweise ausgeweitet werden. Im Zentrum stehen weiterhin HIV-bezogene Angebote (Test, Beratung, Therapievermittlung, sozialarbeiterische und psychologische Betreuung usw.) aber ausgehend von den erweiterten Testangeboten für die meisten sexuell übertragbaren Infektionen (STI): HIV, Syphilis, Gonorrhö, Chlamydien und virale Hepatitis (die sogenannten „Big Five“), informiert die AidsHilfe über Safer Sex Methoden wie Kondome/Femidome, TasP (Treatment as Prevention), PrEP (Prä-Expositions-Prophylaxe) und PEP (Post-Expositions-Prophylaxe). Die AidsHilfe Kärnten ist damit die niederschwellige Anlaufstelle im Kontext sexueller Gesundheit und leisten wichtige präventive Public-Health Aufgaben.
Grundsätzlich leben ca. 450 Menschen mit HIV in Österreich, ca. 8-10 % davon sind allerdings noch nicht diagnostiziert. Etwa die Hälfte aller HIV-Infektionen in Österreich betreffen Männer, die Sex mit Männern haben (MSM). CoInfektionen, beispielsweise mit Geschlechtskrankheiten und Hepatitiden, kommen ebenfalls häufig vor. Mit dem Fokus auf HIV/AIDS tragt die AidsHilfe mit ihren Angeboten und Maßnahmen dazu bei, die von UNAIDS gesetzten 95- 95-95-0 Ziele (95 % aller Menschen mit HIV kennen ihren Status, 95 % davon sind unter wirksamer Therapie, 95 % davon haben eine Virenlast unter der Nachweisgrenze und können das Virus nicht weitergeben sowie 0 % Diskriminierung) möglichst bald zu erreichen.