Botschafter aus Tadschikistan in der Landeshauptstadt
Klagenfurt war 1973 die erste europäische Stadt, die mit Duschanbe partnerschaftliche Beziehungen aufgebaut hat. Der damalige Bürgermeister Leopold Guggenberger hatte sich mit großer Hingabe dafür eingesetzt. „Er war verliebt in das Land und die Stadt“, erzählte der nunmehrige Klagenfurter Bürgermeister Christian Scheider am Freitag beim Empfang im Klagenfurter Rathaus - wo es viele strahlende Gesichter gab.
Die Delegation zeigte sich sehr erfreut darüber, dass vor dem Rathaus am Neuen Platz die Fahne von Tadschikistan gehisst wurde. Aber auch an vielen anderen Orten der Landeshauptstadt ist die enge Verbindung sichtbar. So gibt es im Stadtteil Welzenegg die Duschanbegasse und gegenüber dem Konzerthaus befindet sich ein typisches tadschikisches Teehaus. Es war ein Dankeschön aus Tadschikistan an die Landeshauptstadt – denn nach einem Erdbeben 1989 in Duschanbe hatte die Stadt Klagenfurt eine große Hilfsaktion gestartet.
Auch in diesen Tagen wollen beide Städte und Regionen einander helfen. „Wir haben in der Pandemie stets versucht, dass wir das öffentliche Leben so gut als möglich aufrechterhalten. Dadurch sind wir gut aus der Krise herausgekommen. Es ist uns aber auch wichtig, dass wir weiterhin viele Partnerschaften zu anderen Städten pflegen und unsere Erfahrungen austauschen“, so Bürgermeister Christian Scheider.
„Es waren schwierige Zeiten für uns alle. Wir sind daher sehr froh, dass es in diesem Jahr endlich wieder möglich ist, nach Klagenfurt zu kommen. Die Partnerschaft zu Klagenfurt hatte für uns immer eine besondere Bedeutung. Klagenfurt war für uns wie ein Fenster nach Europa. Es war ein erster Schritt, um die Menschen zusammenzuführen“, sagt Botschafter Idibek Kalandar.
Gerade in Zeiten der Krise wie in der Ukraine aber auch in Afghanistan (einem Nachbarland von Tadschikistan) sei es wichtig aufeinander zuzugehen. Kalandar: „Die Geschichte hat gezeigt, dass es immer wieder möglich war, große Herausforderungen zu meistern, wenn viele Länder zusammenarbeiten.“
Die Verbindung zwischen Klagenfurt und Tadschikistan soll daher jetzt weiter vertieft werden. Kalandar: „Wir möchten noch mehr über das Wissen und Knowhow aus Österreich erfahren.“
Der Klagenfurter Vizebürgermeister Prof. Mag. Alois Dolinar präsentierte am Freitag weitere Vorschläge zur Kooperation: „Als Referent für Städtepartnerschaften liegt mir die Verbindung zu Tadschikistan besonders am Herzen. Vor zwei Monaten durften wir Duschanbe besuchen und waren sehr beeindruckt über den sehr freundlichen Empfang. Leopold Guggenberger hat großartige Arbeit geleistet, sodass es trotz der großen Entfernung von 4000 Kilometern weiterhin ein enges Miteinander gibt. Wir haben unsere Freunde aus Tadschikistan bereits eingeladen, sich im Rahmen der nächsten Messeveranstaltungen in Klagenfurt zu präsentieren.“
Am Energiesektor habe es bereits viele Kooperationen gegeben. Auch im Bereich Skitourismus und Technologie will man jetzt beiderseits voneinander lernen und profitieren.
Übrigens: Derzeit sind 12 Personen mit tadschikischer Staatsbürgerschaft mit Hauptwohnsitz in Klagenfurt gemeldet.