Ehrenurkunde für herausragenden Architekten
Besonders im Bereich der Gedenk- und Erinnerungskultur prägte Dipl.-Ing.Arch. Klaus Holler maßgeblich das Klagenfurter Stadtbild. Er setzte mehrere Projekte um und entwarf in seiner Funktion als Architekt Denkmäler und Gedenkstätten, welche an das Grauen des NS-Regimes erinnern. Für seine Leistungen und Verdienste bekam er am Mittwoch von Bürgermeister Christian Scheider im Rathaus die Ehrenurkunde der Landeshauptstadt Klagenfurt verliehen. Ebenfalls bei der Verleihung anwesend waren Vizebürgermeister Prof. Mag. Alois Dolinar, Stadträtin Mag. Corinna Smrecnik und Stadträtin Sandra Wassermann.
„Herr Holler ist ein herausragender Architekt, der nicht nur die Welt gesehen, sondern mit seinen Idee und Projekten, besonders im Bereich der Erinnerungskultur, maßgeblich geprägt hat. Deshalb ist es mir eine Freude, ihm die Ehrenurkunde zu verleihen.“
Bürgermeister Christian Scheider
Dipl.-Ing.Arch. Klaus Holler wurde 1938 in Bleiburg geboren. Er maturierte in Klagenfurt und studierte von 1959 bis 1966 Architektur an der TU Graz.
Von 1966 - 1969 übte er seinen Beruf in Klagenfurt aus, bis es ihn 1971 beruflich nach Kapstadt (Südafrika) verschlug. 1971 trat er seine Rückreise an – allerdings per Auto. Dabei durchquerte er zahlreiche Länder, darunter Ostafrika, Indien, Nepal, Pakistan, Afghanistan, Iran und die Türkei.
Dipl.-Ing.Arch. Holler ist seit dem Jahre 1974 als freischaffender Architekt in einer Arbeitsgemeinschaft mit den Architekten Freytag, Jantsch, Karl Hack, Murero, Orsini-Rosenberg und Rausch in Klagenfurt tätig. Weiters war er von 1983 - 1992 der Leiter der kleinen Galerie im Künstlerhaus, wo es zahlreiche Ausstellungen von bildendenden Künstlern und jungen Architekten aus Österreich, Deutschland, Slowenien und Kroatien gab.
Während dieser Zeit war er auch Initiator und Leiter der Architekturausstellung im Künstlerhaus „Architektur, kultureller Auftrag“ bis 1992. Von 1992 - 1999 war Dipl.-Ing. Holler Vorsitzender des Fachbeirates für Baukultur im Kärntner Kulturgremium und beriet die Kärntner Landesregierung in künstlerischen Belangen. Weiters ist er seit 1993 Vorstandmitglied im Haus der Architektur und seit 1996 Mitglied im künstlerischen Beirat/Kunstverein Kärnten.
Holler erhielt darüber hinaus 1974 den Förderpreis des Landes Kärnten für Architektur, Umweltgestaltung, Umweltforschung, 1984 den Landespreis für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Architektur und 2001 den Würdigungspreis des Landes Kärnten für Architektur und besondere Verdienste um die Baukultur.
Gedenk- und Erinnerungskultur
Besonders hervorzuheben sind die gestalterischen und künstlerischen Umsetzungen diverser Pilotprojekte im Bereich der Gendenk- und Erinnerungskultur in Klagenfurt, mit denen sich der Architekt einen weit über die Grenzen des Landes Kärnten hinaus bekannten Namen gemacht hat.
Erwähnenswert sind:
- Das Namensdenkmal für die Opfer der NS-Unrechtsjustiz vor dem Landesgericht.
- Die Neugestaltung des Mahnmals am Friedhof in Annabichl.
- Die Gedenkstätte zur Erinnerung an die Euthanasieopfer der NS-Zeit 1945 im Park des Zentrums für Altersmedizin.
Herrn Dipl.-Ing.Arch. Holler wurde in Würdigung und Anerkennung seiner besonderen Verdienste und Leistungen im Bereich der Gedenk- und Erinnerungskultur, insbesondere für seine bahnbrechenden Planungsvorschläge und Beiträge zum historischen Gedächtnis der Stadt, die Ehrenurkunde der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee verliehen.