Feierlichkeiten zum 10. Oktober
Kärnten ist geprägt von seiner Geschichte, seiner Vielfalt, den beiden Volksgruppen und den zwei Sprachen. Über die Jahrzehnte gab es etliche Konflikte durch politische Unstimmigkeiten, Ortstafelstreiks etc. Das kulturelle, bildungspolitisches und wirtschaftliches Potenzial beider Volksgruppen ist heute jedoch eine Bereicherung für das südlichste Bundesland Österreichs. Jährlich feiern wir den Tag der Kärntner Volksabstimmung mit einem Festakt im Landhaushof und am Friedhof Annabichl. Bei den heurigen Feierlichkeiten lag der Fokus abermals auf der Jugend und den nachfolgenden Generationen. Heute gilt es Wurzeln zu vermitteln, dabei trotzdem zu wachsen und sich weiter zu entwickeln. Freiheit und Frieden sind wichtiger denn je – durch den Ukraine-Krieg und dem Nah-Ostkonflikt zeigt uns die jüngste Vergangenheit, wie wertvoll beides ist.
„Frieden beginnt immer bei einem selbst. Frieden bedeutet, ständig daran zu arbeiten, darf niemals als selbstverständlich angesehen werden, er ist kostbar und zerbrechlich. Wir nehmen unsere Vorfahren zum Vorbild, sie zeigten uns, welche Bedeutung Tradition und Heimatliebe für uns haben. Jeder Mensch hat seine Wurzeln, sie sind standfest und bieten Orientierung, die Äste und Zweige wachsen weiter in die Zukunft. Kärnten hat eine große Entwicklung hinter sich, das Untrennbare haben wir hinter uns zu gelassen."
Bürgermeister Christian Scheider
Scheider verwies außerdem auf die Wichtigkeit des Alpen-Adria-Raums, der sich als Drehscheibe für unsere Region etabliert hat. Klagenfurt wird diesen Weg weiterhin gehen, gemeinsam mit den Städtepartnern, weit über die Grenzen hinaus.
„Das gemeinsame Miteinander ist eine untrennbare Voraussetzung für unsere Zukunft. Ich bin optimistisch bei unserer Jugend. Das Zusammenleben, einander schätzen, mehrere Sprachen, die Vielfalt von Kultur wird heute gelebt. Die Feier ist auch ein Dank und Ehrerweis an jene, die vor über 100 Jahren bereit waren, Kärnten zu verteidigen. Das grenzüberschreitende Zusammengehörigkeitsgefühl, das Miteinander und Gemeinsame sind eine unabdingbare Voraussetzung für eine positive Zukunft.“
Landeshauptmann Dr. Peter Kaiser
„Wir sind heute dankbar für jene, die begonnen haben, Brücken zueinander zu bauen und aktiv für Frieden und Einigkeit zu arbeiten.“
Landtagspräsident Ing. Reinhart Rohr
Beim heutigen Festakt wurden zwei Frauen vor den Vorhang geholt, die als Kinder den 10. Oktober mit ganz anderen Augen erlebt haben. Rosina Wernig und Regina Tolmaier wuchsen in einer Zeit auf, als man in der eigenen Heimat nicht willkommen war, als der 10. Oktober ein schmerzhafter Tag für die beiden war. Heute möchten sie der Jugend vermitteln, dass man aufeinander zugeht und mehr Toleranz gegenüber anderen aufbringt.
Wie gewohnt fand der Festakt mit musikalischer Begleitung, u.a. mit verschiedenen Jugendchören und in beiden Landessprachen statt.