Goldene Medaille für Lebensretter
Der Unfall ereignete sich am 25. März gegen 21 Uhr. Der Klagenfurter Mediziner Dr. med. univ. Stephan Seiler hatte sich spätabends zu einer Laufrunde aufgemacht, als er plötzlich im Bereich der Stolzstraße den verletzten Radfahrer bemerkte, der in das Bett der Glan gefallen ist. Sofort alarmierte Dr. Seiler die Rettungskräfte.
Aufgrund seiner Verletzungen konnte sich der Radfahrer nicht mehr selbst helfen und wurde plötzlich vom Wasser mitgerissen. Daher sprang Dr. Seiler ebenfalls in die Glan, um dem Mann zu helfen und ihn zur Böschung zu ziehen, wo schließlich beide auf die Einsatzkräfte von Berufsfeuerwehr, Rettung und Polizei warteten.
Bürgermeister Scheider: „Er riskierte sein eigenes Leben“
„Zivilcourage kommt heutzutage leider nicht mehr so oft vor, wie man es sich wünschen würde. Dr. Seiler ist ein lebendes Beispiel dafür, wie man anderen Menschen in Notlagen helfen kann. Es war natürlich auch ein glücklicher Zufall, dass er genau in dem Moment auf seiner Laufrunde war, sodass er den Mann wahrnehmen konnte. Dr. Seiler hat dabei Zivilcourage bewiesen und im Bewusstsein gehandelt, auch sein eigenes Leben zu riskieren. Man kann sich nur bei ihm und allen Einsatzkräften bedanken, die zur Rettung beitragen haben“, so Bürgermeister Christian Scheider, der gemeinsam mit Kollegen des Stadtsenates die Medaille der Landeshauptstadt in Gold für Verdienste im Rettungswesen überreichte.
„Er war der richtige Mann zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Selten hat dieses Sprichwort so zugetroffen, wie bei dieser Rettungsaktion. Leider sieht man es ja immer öfter, dass viele Menschen nur die Beobachter-Rolle einnehmen, wenn andere Hilfe brauchen. Dr. Seiler ist ein strahlendes Vorbild für viele andere", so Vizebürgermeister Mag. Philipp Liesnig. Es sei auch die goldrichtige Entscheidung gewesen, dass Dr. Seiler bereits die Rettungskräfte verständigt habe, bevor er selbst ins Wasser gesprungen sei.
Stadtrat Max Habenicht: „Für eine Gesellschaft ist es ganz wichtig, dass man in solchen Situation schnelle Entscheidungen trifft. Deswegen ist es uns ein Anliegen, dass wir diese Rettungsaktion vor den Vorhang holen. Ein herzliches Dankeschön und eine große Anerkennung im Namen der Stadt Klagenfurt."
Der geehrte Mediziner des Klagenfurter Klinikums bedankt sich in bescheidener Weise für die Auszeichnung: „Ich habe nur meinen Job gemacht. Im Rahmen meiner medizinischen Tätigkeit ist es stets meine Aufgabe, für andere da zu sein. Gott sei Dank war ich damals zur selben Zeit an der Unglücksstelle. Ich bin überzeugt, dass auch alle anderen Kollegen des Klinikums in dieser Situation genau gleich gehandelt hätten.“
An jenem Abend habe zum Glück alles zusammengespielt, damit dem Mann geholfen werden konnte. Dr. Seiler: „Ich würde es sehr begrüßen, wenn sich noch mehr Menschen bewusst werden, wie wichtig es ist, anderen unter die Arme zu greifen.“