Hochwasserschutzprojekt „Glanfurt“ reif zur Behördeneinreichung

Speziell die Stadtteile Waidmannsdorf und Viktring sollen künftig besser bei Hochwasser geschützt werden. Das Projekt „Hochwasserschutz Glanfurt“ sieht unter anderem die Eintiefung der Sattnitz und eine Neuerrichtung der Seeschleuse vor. Der Baustart könnte schon 2024 erfolgen. Investiert werden rund 30 Millionen Euro.

CCE-Projektleiter Dipl.-Ing. Daniel Seebacher übergab die Hochwasserschutz-Projektunterlagen an Bürgermeister Christian Scheider und Wasserverband-Geschäftsführer Ing. Ingolf Herold.

CCE-Projektleiter Dipl.-Ing. Daniel Seebacher übergab die Hochwasserschutz-Projektunterlagen an Bürgermeister Christian Scheider und Wasserverband-Geschäftsführer Ing. Ingolf Herold. Foto: StadtKommunikation/Just

2015 hat die Stadt durch die Abteilung Entsorgung die Firma CCE Ziviltechniker GmbH mit der Ausarbeitung eines Hochwasserschutzprojektes beauftragt. Durch diverse bauliche Maßnahmen sollen speziell die Stadtteile Waidmannsdorf und Viktring vor Hochwasser und Überschwemmungen besser geschützt werden. Alle Projektarbeiten konnten Ende September erfolgreich abgeschlossen werden. Daher wird das Projekt nun zur Bewilligung bei den zuständigen Aufsichtsbehörden eingereicht. CCE-Projektleiter Dipl.-Ing. Daniel Seebacher übergab am Freitag sämtliche Projektunterlagen Bürgermeister Christian Scheider.

„Die Stadt setzt eine Vielzahl an Maßnahmen für einen besseren und nachhaltigen Hochwasserwasserschutz. Es freut mich, dass wir mit dem Projekt Hochwasserschutz Glanfurt speziell für die zuletzt stark betroffenen Gebiete in Waidmannsdorf und Viktring eine nachhaltige Verbesserung im Schutz vor Hochwasser erreichen können.“
Bürgermeister Christian Scheider, Obmann des Wasserverbandes

Für die weitere Umsetzung des Vorhabens ist nun der Wasserverband „Glanfurt“ zuständig. Wasserverband-Geschäftsführer Ing. Ingolf Herold wird das Hochwasserschutzprojekt nun zur Bewilligung an das zuständige Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft weiterleiten. Für das Projekt „Hochwasserschutz Glanfurt“ könnte bereits im Jahr 2024 der Baustart erfolgen. Vorgesehen sind folgende Maßnahmen:

  • Eintiefung der Sattnitz zwischen Sylvestersteig und Weinländerwehr
  • Dammaufschüttung zwischen Sylvestersteig und Seeschleuse
  • Neuerrichtung der Seeschleuse
  • Adaptierung der Wehranlage beim Weinländer
  •  Sicherung der Brücken und Leitungen
  • Strukturelle und ökologische Begleitmaßnahmen (Mäanderführung, Gerinnestrukturierung, Fischpassierbarkeit, Gestaltung Zubringer etc.)
  • Berücksichtigung von Begleitmaßnahmen (Drainagen, Oberflächenentwässerung, Kanalentlastung)

Die Projektgesamtkosten belaufen sich auf etwa 12 Millionen Euro. Bund und Land fördern mit jeweils 40 Prozent, die restlichen 20 Prozent bringt der Wasserverband Glanfurt auf. Zusätzlich werden zwischen 15 und 18 Millionen Euro in Begleitmaßnahmen entlang der Sattnitz investiert, wie ein neuer Schmutzwasserkanal mit 6 km bzw. ein neuer Regenwasserkanal mit 4 km Länge. 20 Prozent der Begleitmaßnahmen werden gefördert, den Rest übernimmt der Wasserverband. Die Bauzeit wird in etwa drei Jahre betragen.

25 km neue Seedruckleitungen

Ein weiteres wichtiges Projekt, das indirekt mit Hochwasserschutz zusammenhängt, ist die Erneuerung von 25 Kilometer Seedruckleitungen, die durch den Wörthersee verlaufen und Abwasser der Wörtherseegemeinden zur Kläranlage weiterleiten. Dadurch werden vor allem die Bereiche Waidmannsdorf und die Ostbucht entlastet. Dafür investiert der Wasserverband Wörthersee-Ost ca. 15 Millionen Euro. Die Baumaßnahmen außerhalb der Tourismussaison könnten bereits 2024 starten und bis 2026 dauern.