Neophyten richtig entsorgen!

Neophyten sind meist hübsch anzusehen, einige auch harmlos. Jedoch: Arten wie der „Japanische Staudenknöterich“, der „Große Bärenklau“ oder das „Drüsige Springkraut“ vermehren sich explosionsartig und richten in der Natur große Schäden an. Klagenfurts Umweltreferent Vizebürgermeister Prof. Mag. Alois Dolinar appelliert: Neophyten unbedingt RICHTIG entsorgen!

Vizebürgermeister Prof. Mag. Alois Dolinar mit Mag. Regine Hradetzky und Bezirksforstinspektor DI Marjan David. © StadtKommunikation

Viele kennen sie aus dem eigenen Garten: die Neophyten. Anfangs werden die angewehten Pflanzen oft als dekorativ empfunden, bald werden sie jedoch nicht nur im privaten Grünbereich, sondern auch im gesamten Stadtgebiet zur Plage. „Durch den Klimawandel haben Neophyten einen zusätzlichen Energie-Schub bekommen und sind in den letzten Jahren stark invasiv geworden“ erklärt Vizebürgermeister Prof. Mag. Alois Dolinar, zuständig für Umwelt- und Klimaschutz.

Die eingeschleppten Pflanzen, die hierzulande kaum natürliche Schädlinge haben und sich dadurch beinahe ungehemmt vermehren können, breiten sich auch in und rund um Klagenfurt rasant aus. Entlang der Wege am beliebten Kreuzbergl, aber auch im Bereich der Sattnitz und der Lend wuchern der „Japanische Knöterich“, das „Drüsige Springkraut“, der „Bärenknöterich“ und viele andere Neophyten-Arten und gefährden das ökologische Gleichgewicht. Daher gibt es von der Stadt schon seit einigen Jahren regelmäßige professionelle Reinigungsaktionen.

Da Neophyten sich auch in Gärten unkontrollierbar vermehren, werden sie oft geschnitten, die Wurzeln ausgegraben und oft verbotenerweise im Wald entsorgt. „Illegale Grünschnittablagerungen in Wäldern sind ein großes Problem für die Umwelt, weil dadurch Neophyten aus Gärten in den Wald verschleppt werden. Hier verbreiten sie sich explosionsartig und verdrängen den natürlichen Waldbestand. Das bedeutet nicht nur für die Stadt einen hohen Entsorgungs- sowie Bearbeitungsaufwand, sondern eine nicht zu unterschätzende Gefahr für das ökologische Gleichgewicht im Wald und ist laut Forstgesetz strafbar“, so Vizebürgermeister Dolinar, der an die Gartenbesitzer appelliert, Neophyten richtig zu entsorgen!

Neophyten müssen nicht nur geschnitten, sondern vollständig ausgegraben werden, um eine weitere Vermehrung zu verhindern. Auch die Entsorgung muss fachgerecht erfolgen: Die ausgegrabenen Pflanzen müssen in Säcken bei der Deponie entsorgt oder verbrannt werden! Werden sie lediglich abgeschnitten, abgemäht und in der Natur entsorgt, dauert es nicht lange, bis sie wieder austreiben. Daher wird empfohlen, Neophyten gleich wenn man sie entdeckt zu entsorgen, bevor sie sich in Unmengen im Garten ausbreiten.

 

Was sind Neophyten?

Neophyten sind Pflanzen, die im 15. Jahrhundert nach Europa eingeschleppt wurden. In den meisten Fällen können sich die eingeschleppten Arten unter den angetroffenen ökologischen Bedingungen nicht etablieren, manchen gelingt es jedoch sich anzupassen, manche finden sogar bessere ökologische Bedingungen vor und vermehren sich massiv.

Von 100 eingeschleppten Arten gelingt es ca. 10 Arten sich zu etablieren, einige davon werden invasiv und damit problematisch. Einerseits wird die bestehende  Vegetation großflächig verdrängt, andererseits können mit dem Auftreten bestimmter Arten auch erhebliche ökologische Beeinträchtigungen einhergehen.