Neue Maßstäbe für die Bodennutzung

Unter der Leitung von Bürgermeister Christian Scheider trafen sich

Fachexperten der Bereiche Stadtplanung, Klima- und Umweltschutz sowie Bau- und

Gewerberecht, wie künftig mit dem Thema Bodenversiegelung umgegangen werden soll.

Foto: SK/Eggenberger

Foto: SK/Eggenberger

Der Klimawandel ist real. Dieser zeigt sich mittlerweile auf vielfache Weise, unter anderem durch einen stetig steigenden Anstieg der Temperaturen in Innenstädten. Dem gilt es entgegen zu wirken. Mögliche Wege dazu sind der behutsamere Umgang mit Grünflächen und die Minimierung von Bodenversiegelung.

„Wir müssen rasch Klarheit bekommen, welche Möglichkeiten die Stadt selbst
hat und wie beispielsweise die Kärntner Bauordnung zu ändern ist. Mir ist es
wichtig, dass die Stadt Klagenfurt, was das Entsiegeln von Bodenflächen
angeht, ein vorbildhaftes Beispiel abgibt. In Zukunft müssen Widmungen mit
noch mehr Bedacht und Sensibilisierung vonstatten gehen.“
Bürgermeister Christian Scheider


„Klagenfurt ist Teil der EU-Cities Mission und damit die einzige österreichische
Stadt, die schon 2030 bilanzielle Klimaneutralität erreichen will. Dabei spielt
der schonende Umgang mit den natürlichen Ressourcen und die Reduzierung
der Bodenversiegelung eine wichtige Rolle“.
Dr. Wolfgang Hafner, Leiter Abteilung Klima- und Umweltschutz


Ein wesentlicher Schritt wird sein, umgehend Gespräche mit dem Land zu suchen. Wünschenswert wäre beispielsweise eine Novellierung der Kärntner Bauordnung, um der Baubehörde die Möglichkeit zu geben, Dach und Fassadenbegrünungen oder Entsiegelungsmaßnahmen vorzuschreiben.
Zur Vermeidung von zusätzlicher Bodenversiegelung soll weiters ein neuer Anlauf zur Änderung des Kärntner Raumordnungsgesetzes dahingehend erwirkt werden, dass leerstehende Industrie- und Gewerbehallen auch mit anderen Nutzungen gefüllt werden können. 

Laut Dipl.-Ing. Robert Piechl, Leiter der Abteilung Stadtplanung wird in Klagenfurt bereits seit Jahren sparsam mit neuen Widmungen umgegangen, es gibt keine Neu-Widmungen in hochwassergefährdeten Gebieten. Von jährlich ca. 70 Anfragen auf Widmungsbegehren werden maximal 20 in ein Verfahren aufgenommen. Diesen sparsamen Umgang mit neuen Flächenwidmungen gilt es künftig noch weiter zu intensivieren.  

Anzustreben ist weiters auch eine verstärkte Ausgleichsentsiegelung. Dh. ist es nicht möglich eine bereits versiegelte Fläche zu sanieren bzw. zu bebauen, so muss im Ausgleich zu einer Neuversiegelung im selben Ausmaß eine Fläche entsiegelt werden.


„Bei jedem neuen Teilbebauungsplan wird ein Maximum an Begrünungsmaßnahmen, wie Baumpflanzungen, entsiegelte Flächen, Dach- und Fassadenbegrünungen eingefordert.“ 
DI Robert Piechl, Leiter Abteilung Stadtplanung

 

Bürgermeister Christian Scheider kündigt weiters an, das Thema Bodenversiegelung auch im kommenden Stadtsenat neuerlich zu thematisieren.