Seekarte schützt den Lendspitz

Seit einem Monat gibt es die neue Seekarte am Wörthersee. Ziel ist ein gutes Miteinander von Mensch, Tier und Natur in den heimischen Gewässern. Vor allem in der Ostbucht macht sich die Seekarte bewährt. Durch ein Bündel an Maßnahmen konnten im Schutzgebiet Lendspitz bereits spürbare Erfolge erzielt werden.

Bürgermeister Christian Scheider, Regine Hradetzky von der Abteilung Klima- und Umweltschutz und Vizebürgermeister Alois Dolinar freuen sich über die Seekarte

Bereits seit Jahren steht das Natura 2000-Schutzgebiet in der Ostbucht besonders im Fokus. Die Herausforderung: Das beliebte Naherholungsgebiet am Lendspitz soll Fußgängern und Wassersportlern weiterhin erhalten bleiben - gleichzeitig sollen (seltene) Tier- und Pflanzenarten geschützt werden.

Die neue Seekarte soll dabei einen wesentlichen Beitrag leisten. Sie weist Wassersportler auf die besonders schützenswerten Bereiche am Seeufer hin. Über einen QR-Code kann die Karte direkt am Handy auf der KAGIS-Plattform abgerufen werfen. Damit sollen Boot- und SUP-Fahrer vermehrt davon abgehalten werden, die sensiblen Bereiche zu befahren (für die es ein Fahrverbot gibt).

Die Idee dazu kam vom Klagenfurter Umweltreferenten Mag. Prof. Alois Dolinar. „Damit kann der Gesetzgeber aufzeigen: Was darf ich und was nicht. Das war bisher nicht allen Wassersportlern bewusst. Jetzt hat man ein sichtbares Regulativ geschaffen - und das ist für den Schutz der Tierarten sehr wichtig. Denn auch jetzt im Herbst sind noch viele SUP-Fahrer am See unterwegs. Sie müssen wissen, dass sie den Schilfgürtel nicht befahren dürfen“, so Vizebürgermeister Dolinar.

Mit den Maßnahmen möchte man etwa seltene Fischarten schützen, die sich im Bereich des Ufers aufhalten (wie etwa Bitterlinge und Mairenke).

Neben der Seekarte wurden in diesem Jahr viele weitere Initiativen in der Ostbucht gestartet: Entlang der Schutzzone im Wasser wurden etwa neue Bojen gesetzt. Auch die Kontrolltätigkeit durch Seepolizei, Ordnungsamt, Aufsichtsfischer und Bergwacht wurde verstärkt.

Zusätzlich haben zwei Rangerinnen am Land über die Tier- und Naturwelt am Lendspitz informiert.


Müll wird vermehrt eingesammelt
„Das Bewusstsein der Menschen konnte in diesem Jahr durch die Maßnahmen deutlich gesteigert werden. Wir konnten immer wieder beobachten, wie Menschen nach einem Picknick den Müll eingesammelt haben“, so Mag. Regine Hradetzky von der Abteilung Klima- und Umweltschutz der Landeshauptstadt.

Das sei auch von großer Bedeutung: Immerhin würde allein jeder weggeworfene Zigarettenstummel bis zu 20 Jahre zur Verrottung brauchen.

In einem nächsten Schritt hofft die Landeshauptstadt Klagenfurt auf die Zuerkennung als „Ramsar-Gebiet“ am Lendspitz. Was ist Ramsar? Ein internationales Gütesiegel zum Schutz von Natur- und Feuchtgebieten.

Bürgermeister Christian Scheider freut sich über die erzielten Fortschritte in diesem Jahr: „Es ist eine wertvolle Initiative unseres Umweltreferenten für den Lendspitz. Das wird unsere Arbeit für den Naturschutz in Zukunft wesentlich erleichtern. Diesen Weg möchten wir im kommenden Jahr fortsetzen.“

Weitere Informationen zur Seekarte am Wörthersee findet man hier: https://kagis.ktn.gv.at/Geodaten/Datenthemen/W%c3%b6rtherseekarte