Sicherheitstipps für die Hitzewelle

Experten raten viel zu trinken, die pralle Sonne zu meiden und Tiere oder Kinder nicht in geparkten Autos zurückzulassen. Aufgrund der Trockenheit besteht erhöhte Waldbrandgefahr.

Feuerwehrreferent StR Christian Scheider, BF-Kommandant Gottfried Strieder, Prim. Dr. Wilhelm Kaulfersch und Erwin Stocker vom Zivilschutzverband bei einem gemeinsamen Pressegespräch. Foto: StadtPresse/Spatzek

Hitzewellen, wie wir sie seit den letzten Tagen erleben, machen vor allem zwei Personengruppen zu schaffen: jungen und älteren Menschen. Für beide gilt - besonders bei hohen Temperaturen viel trinken. Jede Stunde ein Glas Wasser oder leichtes Mineralwasser ist ideal. Auf gesüßte Getränke wie Limonaden verzichten, eher zu kühlem Tee oder verdünnten Fruchtsäften greifen.

Ebenso ist es wichtig, die pralle Sonne zu meiden. Wenn man sich im Freien aufhält, dann im Schatten. Auch auf Kopfbedeckung und Sonnenschutzmittel nicht vergessen. „Babys können sich auf Temperaturschwankungen nicht einstellen, daher sollte man mit ihnen überhaupt nicht an die pralle Sonne gehen. Im ersten Lebensjahr sollte man auch keine Sonnenschutzmittel verwenden, da die Haut der Babys sehr empfindlich ist“, rät Prim. Prof. Dr. Wilhelm Kaulfersch vom Eltern-Kind-Zentrum (ELKI) Klagenfurt.

Waren Kinder zu lange in der Sonne und es treten Anzeichen von Sonnenstich (Kopfweh, Übelkeit) oder Hitzekollaps (Schwindel, Haut ist feuchtkühl) auf, sofort abkühlen und ausreichend trinken. Wird es nicht besser, sollte man einen Arzt rufen. Bei einem Hitzschlag (Kind ist verwirrt, Körper ist trocken und ganz heiß) besteht Lebensgefahr – Rettung holen! Ein weiterer Expertentipp: Kinder, auch wenn sie bereits schwimmen können, nie unbeaufsichtigt baden lassen.

Hitzewellen bringen eine erhöhte Waldbrandgefahr, wie Ing. Gottfried Strieder von der Berufsfeuerwehr Klagenfurt erklärt: „90 Prozent der Waldbrände entstehen durch menschliches Zutun. Eine achtlos weggeworfene Zigarattenkippe reicht schon aus, um trockene Flächen zu entzünden!“ Hält die Hitzewelle weiter an, werde man auch in Klagenfurt mit einer entsprechenden Verordnung auf die Waldbrandgefahr reagieren. Die Berufsfeuerwehr löscht in Klagenfurt aber nicht nur Brände, sie führt auch Tierrettungseinsätze durch.

„81 Mal mussten die Kameraden im letzten Jahr ausrücken um in Not geratene Tiere zu bergen. Da die Tierrettung nicht über die notwendigen Gerätschaften verfügt, hilft die Feuerwehr aus“, so Feuerwehrreferent Stadtrat Christian Scheider, der auf eine großes Problem im Sommer verweist: Tiere oder Kinder werden in parkenden Autos zurückgelassen. Innerhalb weniger Minuten erhitzt sich die Temperatur im Innenraum auf bis zu 70 Grad und kann so zur Todesfalle werden. „Auch ein Schattenparkplatz kann schnell wieder in der prallen Sonne liegen. Eltern sollten ebenso daran denken, Kindersitze bei Hitze abzukühlen oder eine Decke darüber zu legen, es besteht sonst Verbrennungsgefahr“, gibt Erich Stocker vom Zivilschutzverband Kärnten zu bedenken.