30 Jahre EU-Mitgliedschaft: Klagenfurt bekennt sich zu europäischer Verbundenheit und internationalen Partnerschaften
„Europa beginnt bei den Menschen – in den Städten, in den Beziehungen, die wir pflegen. Klagenfurt war und ist eine europäische Stadt. Schon 1986 wurde uns als erster Stadt Österreichs der Europapreis des Europarates verliehen – eine bedeutende Anerkennung für unsere nachhaltigen und engagierten Beiträge im Bereich der internationalen Beziehungen.“
Bürgermeister Christian Scheider
Die Stadt Klagenfurt pflegt aktuell 16 aktive Städtepartnerschaften auf vier Kontinenten, ergänzt durch projektbezogene Partnerschaften, Städtefreundschaften und formelle Kooperationen. Diese Partnerschaften sind gelebte europäische Werte: Einheit in Vielfalt, Dialog, gegenseitiges Verständnis und Solidarität.
„Städtepartnerschaften sind mehr als symbolische Zeichen – sie sind konkrete, lokal verwurzelte Beiträge zur europäischen Einigung. Sie wirken über wirtschaftliche, touristische und kulturelle Ebenen hinaus und stärken das friedliche Zusammenleben in einer zunehmend komplexen Welt.“
Vizebürgermeister Patrick Jonke, Europareferent
Die Landeshauptstadt ist sich ihrer Rolle als aktive Gestalterin im europäischen Netzwerk bewusst. Bereits 1930 soll mit Wiesbaden die erste Partnerschaft ihren Anfang genommen haben. Heute verbindet Klagenfurt formelle Beziehungen mit Städten wie Czernowitz, Rzeszów, Sibiu, Tarragona, Koper, Nanning oder Gorizia/Nova Gorica – und mit Köln eine privilegierte, projektorientierte Partnerschaft. Jüngst wurde mit Novi Sad (Serbien) eine neue Absichtserklärung zur Zusammenarbeit unterzeichnet.
Ein besonderes Augenmerk liegt auch auf innovativen, zukunftsgerichteten Kooperationen. So pflegt die Abteilung für Klima- und Umweltschutz intensive Kontakte zu über 87 Städten in 30 Ländern weltweit, mit dem Ziel, globale Nachhaltigkeit lokal umzusetzen.
„Internationale Beziehungen sind ein wertvoller Schatz für jede Stadt. Sie eröffnen wirtschaftliche Perspektiven, fördern den kulturellen Austausch und stärken das gesellschaftliche Bewusstsein für globale Zusammenhänge“, so Scheider. „Gerade in Krisenzeiten zeigt sich, wie wichtig es ist, gemeinsam an Lösungen zu arbeiten – wie bei echten Freundschaften zählt der Zusammenhalt besonders dann.“
Klagenfurt engagiert sich auch diplomatisch: In regelmäßigem Austausch mit Botschaften, Konsulaten und Honorarkonsulaten wird der europäische Dialog gepflegt und ausgebaut. Die Bedeutung der Städtepartnerschaften für den europäischen Integrationsprozess wurde bereits früh anerkannt: In einer Sitzung des Klagenfurter Stadtsenates im Jahr 1962 wurde festgehalten, dass „gerade die Gemeinde als volksnaheste Ebene besonders für die praktische Verwirklichung des Europagedankens geeignet“ sei.
Als sichtbares Zeichen dieser Bemühungen wurde der Stadt 1968 die Europafahne und 1986 der Europapreis durch den Europarat verliehen – höchste europäische Auszeichnungen für herausragende Leistungen im Bereich Völkerverständigung.
„Europa ist keine Selbstverständlichkeit – es ist ein tägliches Bekenntnis. Und wir in Klagenfurt leben dieses Bekenntnis mit Überzeugung und Herz“, halten Scheider und Jonke abschließend fest. „Wir wollen auch in Zukunft mutig, offen und engagiert unseren Beitrag zu einem geeinten Europa leisten.“