Erkältungszeit: Wohin mit den Altmedikamenten?
Arzneimittel enthalten hochwirksame Stoffe, die in der Umwelt nur langsam abgebaut werden. Gelangen sie über Toilette oder Ausguss ins Abwasser, können Rückstände in Flüssen und im Grundwasser nachgewiesen werden. Das kann die Umwelt belasten und etwa die Entstehung von Antibiotika-Resistenzen begünstigen. Auch im Restmüll sind Altmedikamente problematisch: Gelangen sie in falsche Hände – etwa von Kindern – , drohen Vergiftungen und Fehldosierungen.
Wohin mit alten oder nicht mehr benötigten Medikamenten?
Altmedikamente gehören
- zur Problemstoffsammlung / zum Altstoff- bzw. Wertstoffsammelzentrum
- oder in viele Apotheken, die Altmedikamente freiwillig zurücknehmen und fachgerecht entsorgen lassen.
Wichtig dabei:
- Nie in die Toilette oder den Ausguss kippen!
- Nicht in den Restmüll werfen, weil Kinder oder Unbefugte Zugang zur Tonne haben.
- Medikamente möglichst in der Originalverpackung zur Sammelstelle oder Apotheke bringen – so sind Wirkstoffe und Risiken erkennbar.
Ein guter Zeitpunkt ist der Frühjahrs- oder Herbstputz der Hausapotheke: Mindestens einmal im Jahr Haltbarkeitsdaten kontrollieren und abgelaufene oder nicht mehr benötigte Präparate aussortieren. Neben den Medikamenten selbst ist auch die Verpackung wichtig. Das österreichweite Trenn-ABC von oesterreich-sammelt.at gibt klare Vorgaben, wie Verpackungen aus Papier, Plastik und Glas zu entsorgen sind.
Papier – Schachteln & Beipackzettel
In den Altpapier-Tonne gehören:
- leere Kartonfaltschachteln (z. B. Medikamentenschachteln) – flachgedrückt
- Beipackzettel, sofern sie nicht in Kunststofffolien stecken
Nicht ins Altpapier gehören beschichtete Verbundverpackungen oder stark verschmutztes Papier.
Plastik – Blister & Kunststoffverpackungen
In die Gelbe Tonne/den Gelben Sack gehören laut Trenn-ABC alle restentleerten Leichtverpackungen, dazu zählen auch:
- • Blisterverpackungen (Tablettenstreifen)
- • Kunststofftiegel und Fläschchen von Cremen, Gels o. Ä., sofern es sich um Verpackungen handelt
Bitte nur leere Verpackungen einwerfen – flachgedrückt spart Platz.
Glas – Medizinfläschchen & Tropfenflaschen
In den Glascontainer (nach Farben getrennt) gehören:
- Medizinfläschchen aus Glas (z. B. Hustensaft, Tropfen)
- gläserne Medikamenten- und Kosmetikfläschchen, sofern sie restentleert sind
Wichtig: Nur Verpackungsglas einwerfen – keine Trinkgläser, Keramik oder Porzellan.
Sonderfall: Spritzen, Kanülen & medizinische Hilfsmittel
Besondere Vorsicht ist bei Spritzen, Kanülen, Lanzetten und ähnlichen spitzen Gegenständen geboten:
- Spritzen und Nadeln müssen in stichfesten, fest verschlossenen Behältern abgegeben werden.
- Auch für nicht-infektiöse, spitze und scharfe Gegenstände gilt: Kein Umfüllen, kein Sortieren oder Vorbehandeln.
- Sind die Spritzenbehälter gefüllt, müssen sie fest verschlossen werden und dürfen mit dem Restmüll entsorgt werden.
- Wenn die Restmülltonnen auch von anderen Personen im Haus genützt werden, oder gar Passanten zugänglich sind, so ist darauf zu achten, dass die Entsorgungsbehälter möglichst mit einem „Einmalverschluss“ versehen sind, und sich nach der Entsorgung nicht mehr öffnen lassen.
- Die Behälter werden, entsprechend der Vermeidung von Ansteckungs- und Seuchengefahr, mit dem Restmüll verbrannt.
• TIPP: Achten Sie auf Ihren Abholplan und werfen Sie die Entsorgungsbox so zeitnah als möglich vor der nächsten Müllbehälter-Leerung ein.
Für Ärzte und Beautyshop u.Ä. - Fotodokumentieren Sie dies für Ihre Unterlagen, da eine ordnungsgemäße Entsorgung nachgewiesen werden muss.
