Historische Urkunde in der Zeitkapsel
Zum Abschluss der Kirchtagswoche wurde in der Stadtpfarrkirche am Mittwochabend der traditionelle Tag der Kirchenweihe (8. September) mit einem Festgottesdienst gefeiert.
Ein würdiger Rahmen, um die Zeitkapsel wieder zu befüllen und zu verschließen. Die Kapsel war im Zuge der aktuellen Renovierung des Kirchturms entdeckt worden. Sie war mit historischen Dokumenten befüllt – etwa mit Münzen, Fotos und Geldscheinen aus den Jahren 1834 bis 1984. Auch eine Stadtzeitung aus dem Jahre 1877 und Informationen über die früheren Kirchturm-Sanierungen wurden gefunden. Die aktuelle Stadtregierung hat sich daher entschieden, diese Tradition weiter zu pflegen.
„Gemeinsam mit Stadthauptpfarrer Gerhard Simonitti haben wir uns darauf verständigt, einige der verschriftlichen historischen Zeitzeugen gemeinsam mit aktuellen Informationen über die derzeitige Situation in der Zeitkapsel zu verschließen. Auch Wünsche für die nachfolgenden Generationen sind beinhaltet“, erklärt Bürgermeister Christian Scheider.
Stadträtin Sandra Wassermann hat in Vertretung der Stadtregierung die Urkunde mit den Botschaften überbracht. „Es war mir eine große Ehre, die Zeitkapsel befüllen zu dürfen. Ein sehr besonderer Moment“, so Wassermann.
Die Urkunde trägt das offizielle Stadtwappen. Alle sieben Mitglieder des aktuellen Stadtsenates haben unterschrieben. Der Originaltext im Wortlaut:
Neuentdeckung des Kirchturmes der Stadthauptpfarrkirche St. Egid im Jahre 2021
Die Renovierung und Neueindeckung des Kirchturmes der Stadthauptpfarrkirche Klagenfurt-St. Egid wurde notwendig, da ein etwa zehn Kilogramm schwerer Eckquader der Fassade, aus rund 50 Metern Höhe heruntergestürzt ist - glücklicherweise ohne Personenschaden. Schon seit längerer Zeit hatten sich Schäden an der Turmfassade gezeigt. Auch die rund 200 Jahre alten Kupferplatten des Daches waren sanierungsbedürftig. Die Gesamtkosten werden sich auf rund 900.000 Euro belaufen.
Wer immer diese Botschaft findet, soll auch noch über zwei große Herausforderungen unserer Zeit erfahren. Sie betreffen nicht nur Klagenfurt, sondern die ganze Welt.
Anfang 2020 schwappte das Covid-19 Virus von China nach Europa und in die restliche Welt über. Es war der Beginn einer Pandemie, die für uns alle empfindliche Einschnitte und Verluste mit sich brachte - von den negativen wirtschaftlichen Langzeitfolgen gar nicht zu reden. Mittlerweile ist der Corona-Impffortschritt im Sommer 2021 in weiten Teilen fortgeschritten. Maßnahmen wie „Lockdowns“ oder Ausgangsbeschränkungen sind derzeit nicht mehr erforderlich und wir hoffen, dass wir dieses Virus für die Zukunft unter Kontrolle bringen können.
Die zweite große Herausforderung betrifft den immer stärker spürbaren Klimawandel. Ereignisse wie Überschwemmungen, Starkregen, Hagel, Trockenheit und Tropentage nehmen auch in Österreich zu. Die Stadt Klagenfurt versucht, mit einer umfassenden Smart City Strategie gegenzusteuern und setzt dazu Maßnahmen in unterschiedlichen Bereichen: beispielsweise Dekarbonisierung des öffentlichen Verkehrs, Photovoltaik-Offensive auf Dächern, Schaffung von zusätzlichem, innerstädtischen Grünraum und Dachbegrünungen, Forcierung des Fahrrads als Fortbewegungsmittel mit dem „Radmasterplan“ uvm. So soll eine nachhaltige, sozial- und umweltverträgliche Entwicklung für heutige und zukünftige Bürgerinnen und Bürger sichergestellt werden.
Wir setzen unsere Hoffnungen in die uns nachfolgenden Generationen, diesen eingeschlagenen Weg zum Wohle unserer Stadt fortzuführen und senden dazu unsere allerbesten Wünsche an die zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner Klagenfurts.
Der Stadtsenat der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee, im August 2021