Neue Notschlafstelle eröffnet

Obdachlosigkeit kann jeden treffen. Die Versorgung von Wohnungslosen wurde kürzlich neu aufgestellt.

Caritasdirektor Ernst Sandriesser, Katrin Starc, Bgm.Christian Scheider und Joachim Katzenberger besuchen die neue Notschlafstelle im Eggerheim

Ihre Lebensgeschichten gehen unter die Haut. "Viele Menschen haben uns bereits in den vergangenen Jahren im Obdachlosenheim von ihren Schicksalen erzählt. Man glaubt gar nicht, wie schnell man aus einer guten wirtschaftlichen Situation plötzlich auf der Straße landen kann. Ganze Vermögen sind auf einmal weg. Und das kann in Wahrheit jedem von uns passieren", so Bürgermeister und Sozialreferent Christian Scheider.

Um die Versorgung von Betroffenen zu verbessern und auszubauen, wurden im Vorjahr die Weichen neu gestellt. Die Carias Kärnten hatte die frühere Notschlafstelle (Obdachlosenheim) in der Bahnstraße übernommen. Seither wurde am Aufbau einer neuen nächtlichen Unterkunft im Eggerheim in unmittelbarer Nähe des Stadtzentrums gearbeitet. Diese wurde jetzt offiziell eröffnet.

In Verbindung mit der bereits bestehenden Tagesstätte der Caritas ist eine umfassende Betreuung an einem Standort möglich. "Wir sind sehr froh und dankbar, dass die Unterstützung noch breiter aufgestellt wurde. Das Knowhow der Caritas und der Stadt wird optimal verbunden. Das kommt vor allem den Menschen zugute, die unsere Hilfe brauchen. Eine nachhaltige Unterstützung ist die beste Unterstützung", so Bürgermeister Scheider.

30 Männer und zehn Frauen können in den vier eingerichteten Schlafsälen in der Kaufmanngasse untergebracht werden. Dazu werden zwei barrierefreie Schlafplätze geschaffen.

Bereits vor der Eröffnung der neuen Notschlafstelle konnte in diesem Jahr viel bewegt werden: So wurden einigen Langzeit-Arbeitslosen ein neuer, eigener Wohnraum vermittelt. "Es ist sehr viel Beratungsarbeit notwendig, um Menschen von der Straße wegzukommen, da sie ihre prekäre Lebenssituation eigentlich schon gewohnt sind. Dank der hervorragenden Arbeit mit der Caritas konnten wir in diesem Jahr bereits tolle Erfolge erzielen", so Joachim Katzenberger, Leiter der Sozialabteilung der Landeshauptstadt.

"Unser Ziel ist es natürlich, dass eine Person irgendwann nicht mehr in der Notschlafstelle untergebracht sein muss, weil sie eine Wohnung bekommen hat, in der sie sich wohlfühlt", betont Caritas-Präsident Ernst Sandriesser, der sich auch bei der Bevölkerung bedanken möchte: "Viele Klagenfurterinnen und Klagenfurter helfen mit - durch ehrenamtliche Arbeit oder durch Sachspenden. Sie drücken damit ihre Zuwendung aus. Dafür möchten wir herzlich Danke sagen."

Mit dem neuen Standort in Zentrumsnähe möchte man noch mehr betroffenen Menschen eine Anlaufstelle bieten. "Durch die Kombination von Tagesstätte und Notschlafstelle haben wir eine optimale Schnittstelle geschaffen. Und da Obdachlosigkeit vor allem im urbanen Bereich stattfindet, müssen wir auch genau hier die Unterstützung anbieten", so Christian Eile, Bereichsleiter der Caritas Kärnten.

Aktuell sind zehn Personen in der neuen Notschlafstelle (NOST) in der Kaufmanngasse untergebracht. Sie erhalten auch Hygieneartikel, Bekleidung und Jause (bei Bedarf).

Auch Sie kennen jemanden, der Hilfe brauchen würde? Sagen Sie es weiter. Die Notschlafstelle der Caritas in der Kaufmanngasse 6 steht täglich von 18.30 bis 6.30 Uhr bereit.