Toll: Mitarbeiter der Berufsfeuerwehr finanzieren Hilfstransport

Die Welle der Hilfsbereitschaft reißt nicht ab: Bereits der fünfte Hilfstransport aus Klagenfurt macht sich am Freitag auf dem Weg in die Krisenregion in der Ukraine. Die Kosten für den fünften Transport werden aus privaten Spenden der Belegschaft der Berufsfeuerwehr Klagenfurt getragen. Auch viele Großsponsoren helfen mit. Bisher wurden 70 Tonnen Hilfsgüter gespendet.

Die Berufsfeuerwehr, Bürgermeister Christian Scheider und Magistratsdirektor Dr. Peter Jost bei der Verabschiedung des fünften Hilfstransports. Foto: StadtKommunikation/Rosenzopf

„Die Ereignisse in der Ukraine bewegen unsere Mitarbeiter sehr. Daher haben wir uns sofort überlegt: Wie können wir helfen? So ist die Idee zu einer privaten Spendenaktion innerhalb der Belegschaft entstanden, denn die Transportkosten sind immer ein großes Thema. Dank der hohen Spendenbereitschaft ist es tatsächlich gelungen, dass wir den Betrag für einen kompletten Transport übernehmen“, freut sich DI Herbert Schifferl, Abteilungsleiter der Berufsfeuerwehr.

Ebenso hat die Berufsfeuerwehr zahlreiche Gerätschaften für die Partnerstadt Czernowitz bereitgestellt. Schifferl: „Wir haben eine ganze Liste bekommen, was alles vor Ort benötigt wird: Feuerwehrschläuche, Kabeltrommeln, Fluter, Stative, Schutzausrüstung. Das stellen wir sehr gerne zur Verfügung. Als Berufsfeuerwehr sind wir es gewohnt, zu helfen und Probleme zu lösen.“

Auch die Hauptwache Klagenfurt und die Freiwillige Feuerwehr St. Ruprecht brachten sich mit Gerätschaften und Unterstützungsleistungen ein.

Bürgermeister Feuerwehrreferent Christian Scheider bedankt sich bei den vielen Menschen und Organisationen, die in den vergangenen Tagen mitgeholfen und gespendet haben: „Die Hilfsbereitschaft ist einfach unglaublich. Innerhalb weniger Tage konnten wir die Halle am Messegelände füllen. Ein großer Dank geht natürlich auch an die Berufsfeuerwehr, die sofort eine private Initiative gestartet hat. Die Mitarbeiter helfen also nicht nur im Einsatz, sondern auch wenn internationale Hilfe benötigt wird.“

 

In Summe wurden bisher zwei Hängerzüge und drei Sattelschlepper aus Klagenfurt in die Partnerstadt Czernowitz entsandt. Dabei wurden rund 150 Paletten mit 70 Tonnen an Hilfsgütern in die Krisenregion transportiert.

 

Großsponsoren leisten großartige Unterstützung

Hervorzuheben sind auch viele Spendenaktionen von Großsponsoren. Diese betonten mehrfach, keinen Wert darauf zu legen, dass ihre Spendenbeiträge genannt werden. Die Stadt Klagenfurt möchte sich dennoch in aller Form für ihre Solidarität und Hilfsbereitschaft bedanken.

  • Die Firma Anexia etwa stellte fünf Notstromaggregate, haltbare Lebensmittel, Hygieneartikel und Erste-Hilfe-Material bereit. Zudem finanzierte sie einen Transport in die Krisenregion.
     
  • Die Stadtgemeinde Wolfsberg stellte 40 Paletten mit Hilfsgütern zur Verfügung und übernahm ebenfalls die Kosten für einen Transport.
     
  • Die TKA Logistik International GmbH führte einen Transport sogar völlig kostenlos durch.
     
  • Ebenso beteiligten sich viele Klagenfurter Schulen an den Sammelaktionen. Alleine das BGBRG Mössinger kam mit 800 Schülerinnen und Schülern zum Messegelände.

Bürgermeister Christian Scheider: „Es ist ein schönes Zeichen in der schweren Krise, dass so viele Menschen zusammenstehen. Besonders bedanken möchten wir uns auch bei der Caritas Kärnten, die uns umfassend unterstützt hat. Ohne sie wäre es gar nicht möglich gewesen, diese rasche Hilfe zu leisten. Gemeinsam wollen wir in nächster Zeit weitere Aktionen auf die Beine stellen.“

Er sei weiterhin fast täglich mit dem Bürgermeister der Partnerstadt Czernowitz in Kontakt, wie Scheider betont: „Er hat schon gesagt: Wenn sie das alles überstanden haben, werden wir unser 30-jähriges Partnerschafts-Jubiläum dementsprechend begehen. Wir alle hoffen, dass wir sehr bald die Möglichkeit dazu haben und der Krieg endlich vorbei ist.“