Kunst im Blick: Einblicke in die Kunstsammlung der Stadt | Dezember 2023

Das 1981 entstandene Bild der Künstlerin Caroline wurde im gleichen Jahr von der Stadt erworben.

"Es ist Teil einer Serie, die „Apparition (Erscheinung)“ heißt. Damals befasste sich die Künstlerin mit Phänomenen wie Nahtoderfahrungen, Ektoplasma, Geisterescheinungen. Als Metapher für Losgelöstheit der Schwere und Erdgebundenheit des Körpers steht in diesem Zyklus von 1981/82 das MEDIUM, welches in mehreren Phasen eine Figur aus Ektoplasma entstehen lässt. Inspiriert wurden diese Arbeiten auch von Berichten über Ausleibigkeits- und Nahtoderfahrungen (Kübler-Ross). Durch den aufkommenden Spiritismus des 19. Jahrhunderts in England - zusammen mit der neuen Kunst der Fotografie - entstand regelrecht eine Mode der Geisterfotografie, bei der man die Teilmaterialisation einer Person durch ein Medium auf Fotos festhielt, was freilich auch oft als Schwindel aufgedeckt wurde. Das Werk ist in der Ausstellung „Es spukt“ (Stadtgalerie | 15. September 2023 bis 14. Jänner 2024) zu sehen, gemeinsam mit anderen Arbeiten der Serie. Caroline, die als freie Künstlerin bei Wernberg lebt und arbeitet, ist eine der bedeutendsten Künstlerpersönlichkeiten Kärntens."

Mag. Alexander Gerdanovits
Leiter der Kulturabteilung Klagenfurt